Beschreibung
Bei Diabetes insipidus handelt es sich um eine hormonelle Erkrankung, die den Wasserhaushalt des Hundes stört und sich vor allem durch vermehrtes Trinken und hochfrequenten Urinabsatz äußert.
Dringlichkeit
Gefährlichkeit
Verlauf
Es existieren zwei Varianten dieser Erkrankung, die so genannte "renale Form" sowie die "zentrale Form". Bei beiden Formen scheidet die Niere vermehrt Wasser aus. Gefahr besteht dann, wenn der Hund den Wasserverlust nicht durch ausreichendes Trinken kompensiert. Es kommt zur Dehydratation (Austrocknung mit Symptomen wie trockener Mundschleimhaut mit zähflüssig geringem Speichel über schwachen Puls bis hin zu Zusammenbrüchen). Diabetes insipidus ist eine eher seltene Krankheit, wobei weder eine Altersgruppe noch eine Rasse vermehrt betroffen ist. Primär liegt die zentrale, in sehr wenigen Fällen die renale Variante vor. Die Hauptsymptome eines Diabetes insipidus sind erheblich vermehrtes Trinken und gesteigerter Harnabsatz. Das Tier muss auch während der Nacht urinieren. Oftmals kommt es aufgrund des starken Harndranges zu „Unfällen“. In schweren Fällen kann der Hund viel an Gewicht verlieren oder dehydrieren, was sich durch Anzeichen wie Austrocknen der Mundschleimhaut mit zähflüssig geringem Speichel über schwachen Puls bis hin zu Zusammenbrüchen äußert. Zudem bewirkt die vermehrte Wasserausscheidung einen hellen und durchsichtig erscheinenden Harn, der außerdem über einen weniger strengen Geruch verfügt, als der Harn eines gesunden Hundes.
Ursache
Im Normalfall wird nur ein Bruchteil des Urins, der zunächst in der Niere gebildet wird, tatsächlich auch ausgeschieden. Der Grossteil des enthaltenen Wassers, sowie bestimmte lebensnotwendige Substanzen und Salze werden zurückgewonnen und verbleiben im Körper. Diesen Vorgang nennt man Rückresorption, der unter anderem durch das Hormon ADH gesteuert wird, das insbesondere den Wassergehalt des Urins, bzw. dessen Dichte kontrolliert. Diabetes insipidus wird durch einen Mangel an ADH oder durch die reduzierte Fähigkeit der Nieren, auf dieses Hormon zu reagieren, ausgelöst. Je nach Ursache unterscheidet man zwei Formen des Diabetes insipidus. Im Falle der zentralen Variante des Diabetes insipidus ist die Drüse der Hirnregion gestört, die das Hormon ADH produziert und freisetzt. Ursachen dieser Störung können Traumata (Vereltzungen) oder Tumoren in diesem Bereich (Hirnregion), ein genetischer Defekt oder aber Infektionen und die so genannten Autoimmunerkrankungen sein, bei denen das Immunsystem die ADH bildenden Zellen zerstört. Zudem können Medikamente (der Wirkstoff Phenytoin kommt bei Epilepsie oder Herzrhythmusstörungen zum Einsatz) die AHD Bildung hemmen und so Auslöser der Erkrankung sein. Die renale Form (renal = „zur Niere gehörend“) der Erkrankung ist in einem genetischen Defekt begründet, wodurch die Nieren auf das steuernde Hormon nicht reagieren können. Oftmals wird diese Form durch eine Grundkrankheit bedingt (Morbus Cushing oder Lebererkrankungen). In beiden Fällen wird vermehrt Wasser mit dem Harn ausgeschieden. Der Körper verliert einen seiner wichtigsten Mechanismen, den Wasserhaushalt zu kontrollieren und regulieren.
Therapie
Die Diagnose ist recht umfangreich, da es eine Vielzahl von Krankheiten gibt, die vermehrtes Trinken und vermehrten Harnabsatz bedingen. Neben einer klinischen Untersuchung mit Blut- und Harnbild bieten sich einige Funktionstests zur Diagnosestellung an. Im Falle des zentralen Diabetes insipidus verabreicht man dem Patienten zur Therapie einen synthetisch erzeugten ADH- Ersatz (Desmopressin). Bei der renalen Variante ist primär die verursachende Krankheit zu therapieren, es sei denn der Defekt ist genetisch bedingt. In solchen Fällen oder zur Linderung der Symptome sollte der Hund eine spezielle Diät erhalten. Zudem können bestimmte Medikamente zur Symptomlinderung eingesetzt werden.
Notfallmaßnahmen
Erkennen Sie die zuvor genannten Symptome bei Ihrem Hund, dann suchen Sie bitte bei Gelegenheit einen Tierarzt auf. Erkrankt Ihr Tier an Diabetes insipidus, sollte die Entwicklung des Hundes häufiger als im Normalfall vom Tierarzt kontrolliert werden. Da der Tierarzt unter Umständen eine Harnprobe Ihres Tieres aus diagnostischen Gründen benötigt, macht es Sinn, vor der Konsultation eine Urinprobe zu sammeln.