Beschreibung
Ein abgeschluckter Gegenstand, wie z.B. ein Knochenfragment, ein Stock oder ein Stück von einem Ball kann vor dem Eingang des Magens stecken bleiben und einen Verschluss der Speiseröhre verursachen.
Dringlichkeit
Gefährlichkeit
Verlauf
Hat sich der Gegenstand verkeilt und vermag nicht mehr von der Muskulatur weiter Richtung Magen geschoben zu werden, kommt es in dem Abschnitt der Speiseröhre zu einem Muskelkrampf, was schmerzhaft sein kann. Das Tier wird unruhig, teilweise apathisch und stellt die Futteraufnahme ein. Es beginnt meistens stark zu speicheln und versucht wiederholt, den Gegenstand heraufzuwürgen. Nimmt es Nahrung auf, wird diese in der Regel erbrochen. Spitze Fremdkörper können Blutungen verursachen, die den Speichel färben. Verbleiben die Fremdkörper in der Nähe des Herzens, tritt häufig Husten und Atemnot auf, was fälschlicherweise auf einen Fremdkörper in den Atemwegen hindeutet. Wird der Fremdkörper nicht bemerkt, magert das Tier aufgrund der eingeschränkten Futteraufnahme ab und es können Fieber und Schockzustände auftreten. Bei vollständigem Verschluss der Speiseröhre durch den Fremdkörper verschlechtert sich der Zustand des Tieres rapide, da neben dem Futter keine Flüssigkeit aufgenommen werden kann. Es kommt zu sehr starkem Speicheln und zur Austrocknung.
Ursache
Viele Hunde – vor allem jüngere Tiere – kauen und beißen gerne auf Gegenständen herum oder verschlucken sie sogar ganz. Einen besonderen Grund gibt es hierfür meist nicht. Mit dem Alter lässt dieser Spieltrieb für gewöhnlich nach. Mitunter verbleiben abgeschluckte Fremdkörper an weniger flexiblen Stellen der Speiseröhre stecken (insbesondere am Brusteingang vor dem Herzen) und blockieren den Durchgang durch die Speiseröhre. Der Verschluss kann entweder vollständig oder teilweise sein. Sehr häufig handelt es sich bei den Fremdkörpern um Knorpel oder Knochenstücke, denen Fleischreste anhängen.
Therapie
Die Diagnose wird meist unter Zuhilfenahme von Röntgenaufnahmen gestellt. Sind die verschluckten Fremdkörper nicht kontrastreich, werden sie mittels einer Spiegelung der Speiseröhre erkannt, wobei sie auch gleich entfernt werden können. Viele Gegenstände lösen sich nach kurzer Zeit von selbst wieder und gelangen in den Magen. Geschieht dies nicht, muss der Fremdkörper unter Umständen abgesaugt oder mit einer Sonde in den Magen vorgeschoben und gegebenenfalls durch einen Magenschnitt entfernt werden. In seltenen Fällen ist ein Speiseröhrenschnitt angebracht. Der Allgemeinzustand geschwächter Hunde ist vor der Fremdkörperentfernung immer durch Infusionen zu stabilisieren. Nach der Entfernung ist die Speiseröhre auf Verletzungen zu untersuchen, die mit geeigneter Medikation zu behandeln sind. Verbleibt ein Fremdkörper länger in einem Abschnitt können sich Fisteln (innere Verbindungen zu anderen Organen) bilden, was eine Entfernung des betroffenen Abschnitts der Speiseröhre nach sich zieht.
Notfallmaßnahmen
Bleibt die Symptomatik länger als eine Stunde bestehen, sollte schnellst möglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Versuchen Sie bei verschluckten Fremdkörpern nicht, diese herausziehen oder Erbrechen auslösen. Beaufsichtigen Sie insbesondere Ihre Welpen, die wegen ihrer Neugier häufig Gegenstände verschlucken. Passen Sie Spielzeuge und Gegenstände, mit denen Ihr Hund täglich in Kontakt kommt, seiner körperlichen Entwicklung an, indem Sie bspw. nur Bälle verwenden, die Ihr Hund nicht verschlucken kann. In der Nachbehandlung der Therapie wird der Hund in der Regel vorerst intravenös ernährt und in den meisten Fällen mit Antibiotika versorgt, was einen stationären Aufenthalt erfordert. Nach einigen Tagen kann dann mit der normalen Fütterung begonnen werden, wobei zu Beginn pürierte, breiartige Nahrung verabreicht werden sollte, bevor nach etwa einer Woche normal gefüttert werden kann.