Beschreibung
Wenn es aufgrund unterschiedlicher Ursachen zu einer Erschlaffung der Gebärmutterbänder kommt, kann sich das Organ absenken und sich in die Vagina und unter Umständen bis durch die Vulva nach außen vorschieben.
Dringlichkeit
Gefährlichkeit
Verlauf
Die Symptome treten zumeist plötzlich auf. Bleibt der Vorfall nicht auf das Innere des Körpers beschränkt, wird zwischen den Schamlippen eine rosige oder rötliche Schleimhautmasse sichtbar, die sich auch aus der Vulva herauswölben kann. Je nach Größe der Hündin und Ausmaß des Vorfalls kann die Veränderung bis zur Größe einer Zitrone anschwellen. Außerhalb des Körpers ist die Schleimhaut mechanischen Einflüssen ausgesetzt, was zu Reizungen, Verletzungen und Austrocknungen des Gewebes führt. Wird der Vorfall nicht umgehend behoben, kann es zu Infektionen und Gewebsuntergang kommen. Im Zuge dessen kann sich außerdem eine gefährliche Sepsis (Blutvergiftung) entwickeln.
Ursache
Scheidenvorfälle treten häufiger im Anschluss an eine Schwangerschaft auf oder kurz nach der Läufigkeit. Im ersten Fall sind die Gebärmutterbänder noch stark gedehnt und dementsprechend frei ist das Organ im Bauchraum beweglich. Unter ungünstigen Umständen kann die Gebärmutter auf die Vagina sinken und diese vor sich her aus der Vulva schieben. Hormonelle Umbauprozesse im Zuge der Läufigkeit können eine ähnliche Auswirkung haben und einen Vorfall verursachen. Größere Hunderassen sind häufiger betroffen. Einige Rassen, wie z.B. Dalmatiner und Dobermänner besitzen eine genetische Prädisposition für die Erkrankung.
Therapie
Das Erscheinungsbild der Veränderung ist zumeist ausreichend für die Diagnosestellung. Mit einer kleinen Operation, die unter Narkose durchgeführt werden muss, kann das vorgefallene Gewebe zurückverlagert werden. Schäden und Verletzungen müssen zuvor behandelt werden. Im Anschluss wird die Vulva mit einer kreisförmigen Naht verschlossen und für etwa zehn Tage so belassen, um einem erneuten Vorfall vorzubeugen und dem Gewebe Gelegenheit zu geben, sich zu erholen und erneut Spannung anzunehmen. Leider neigen Hündinnen, die einmal einen Prolaps (Vorfall eines Organs) ausgebildet haben, zu erneuten Rückfällen. In diesem Fall ist eine Kastration die effektivste Methode zur Behebung der Schädigung. Ist dies nicht möglich, kann durch den Einsatz von Hormonpräparaten eine Besserung erzielt werden.
Notfallmaßnahmen
Wenn Ihre Hündin die Symptome eines Scheidenvorfalls zeigt, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.