Beschreibung

Eine Hirnhautentzündung, fachsprachlich Meningoenzephalitis genannt, ist eine durch Pilze, Bakterien oder Viren ausgelöste Entzündung der dem Gehirn aufgelagerten Häute.

Dringlichkeit

Dringlichkeitsstufe 5

Gefährlichkeit

Gefährlichkeitsstufe 5

Verlauf

Die Symptome einer Hirnhautentzündung stellen sich zumeist kurzfristig ein. Das Tier erscheint matt und abgeschlagen. Häufig besteht Fressunlust und Fieber. Im weiteren Verlauf kommt es zu Bewusstseins- und Bewegungsstörungen. Das Tier zeigt einen unsicheren Gang, schwankt oder bricht zusammen. In manchen Fällen kommt es zu Erblindung. Erfolgt keine Behandlung kann der Hund in einen komatösen Zustande fallen und versterben.

Ursache

Jüngere Hunde und Welpen sind überdurchschnittlich häufig betroffen. Die Übertragung erfolgt direkt durch ein infiziertes Tier oder durch einen Vektor (Überträger: Zecke, Mücke, Ratte, etc.). Als größte Gefahr sind hierbei Zecken zu sehen, die als natürliches Reservoir einer ganzen Reihe von Krankheitserregern fungierten. Auslöser für die Entzündung können Bakterien (z.B. Streptokokken), Pilze (z.B. Kryptokokkus) oder Viren (z.B. Staupe) sein. Die Krankheit tritt vermehrt während der warmen Sommermonate auf, da Zeckenbisse um diese Jahreszeit am häufigsten sind.

Therapie

Die Diagnose stützt sich zunächst auf die Krankengeschichte sowie eine eingehende klinische Untersuchung. Aus der Rückenmarksflüssigkeit können zumeist die Erreger isoliert werden. Da dies jedoch zeitaufwändig ist, sollten bereits bei Verdacht Maßnahmen ergriffen werden. Hierzu ist in den meisten Fällen eine stationäre Behandlung mit intravenöser Flüssigkeitsversorgung notwendig. Ein hochwertiges Antibiotikum bzw. ein für Pilze geeignetes Medikament müssen über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Die Heilungsaussichten sich abhängig von der Schwere der Symptome bei Behandlungsbeginn sowie davon, wie schnell die Erkrankung erkannt wird. Bei Blindheit und starken Bewusstseinstörungen ist die Prognose eher vorsichtig zu stellen.

Notfallmaßnahmen

Bei Verdacht sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, da die Krankheit sehr schnell lebensbedrohlich werden kann. Als vorbeugende Maßnahme ist in erster Linie die Zeckenbekämpfung zu nennen. Besonders Hunde, die durch Wald oder dichtes Buschwerk geführt werden, sollten im Sommer regelmäßig eine Zeckenbehandlung erhalten. Hierzu sind einfach anzuwendenden Präparate im Handel erhältlich, die – ähnlich der Hautparasitenbekämpfung – aufgetröpfelt werden können, und über einen bestimmten Zeitraum Schutz bieten. Im Anschluss an einen Spaziergang kann das Fell eingehend auf Zecken untersucht werden, um diese gegebenenfalls bereits vor dem Biss zu entfernen.

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