Beschreibung
Hyperöstregenismus beschreibt eine Überproduktion des weiblichen Sexualhormons Östrogen was vor allem nachteilige Folgen für die Haut und das Haar des Hundes hat. Die Krankheit kann auch beim Rüden auftreten, da dieser Östrogen (in geringen Mengen) in der Nebenniere und im Hoden bildet.
Dringlichkeit
Gefährlichkeit
Verlauf
Insbesondere zeigen sich Symptome im Bereich der Haut und Haare. Es kommt zu einem symmetrischen Haarausfall in der Leistengegend des Hundes. Dieser Haarausfall setzt sich dann meist bauchseitig fort. Eventuell bleiben einige Haare stehen, die aber extrem leicht herauszuziehen sind. Die Haare wachsen nicht nach. Daneben bildet die Haut oftmals Falten aufgrund von Erschlaffungserscheinungen. Vielfach schwellen die Vorhaut des Rüden oder die Vulva der Hündin an. Die Erkrankung tritt vor allem bei Hündinnen mittleren Alters auf.
Ursache
Eine Überproduktion des Östrogens wird vor allem durch Zysten oder Tumoren an den Eierstöcken, der Nebenniere oder den Hoden ausgelöst. Sie kann aber auch Folge einer Medikamenteneinnahme sein. Bei Rüden ist zu beachten, dass besonders Hoden, die nicht in den Hodensack abgestiegen sind (so genannte Kryptorchiden), im späteren Alter die Bildung von Tumoren oder eine gestörte Hormonproduktion fördern und entsprechende Symptome auslösen können.
Therapie
Grundsätzlich und vor allem bei Tumoren in der Eierstock- oder Hodenregion bietet sich die Orchiektomie (Entfernung eines oder beider Hoden beim Rüde) bzw. die Ovarektomie (die Entfernung einer oder beider Eierstöcke bei der Hündin) an. Eventuell sind bei der Hündin neben den Eierstöcken auch Teile der Gebärmutter zu entfernen. Bei einem medikamentös verursachten Hyperöstrogenismus ist die Medikamentendosis zu reduzieren.
Notfallmaßnahmen
Erkennen Sie die zuvor genannten Symptome bei Ihrem Hund, dann suchen Sie bitte bei Gelegenheit einen Tierarzt auf. Nicht nur aus dem therapeutischen Grund empfiehlt es sich, Hündinnen – vorausgesetzt es werden keine Welpen gewünscht – nach der ersten Läufigkeit zu kastrieren. Hormonstörungen können auf diesem Wege vorgebeugt werden. Bei Rüden sollte während der Wachstumsphase sichergestellt werden, dass beide Hoden in den Hodensack abgestiegen sind. Ist dies nicht der Fall, sollten die zurückgehaltenen Hoden regelmäßig von einem Tierarzt kontrolliert werden. Kommt es zu auffälligen Veränderungen, muss der kryptorchide Hoden operativ entfernt werden.