Beschreibung
Unter einer Fraktur versteht man die Zusammenhangstrennung eines Knochens mit mindestens zwei Bruchstücken. Man unterscheidet verschiedene Formen von Knochenfrakturen (Trümmerbruch, Querfraktur, Schrägfraktur, Spiralfraktur, etc.) sowie offene (die Bruchstelle ist offen und zeigt eine Wunde) und geschlossen (die Bruchstelle ist von Haut bedeckt) Brüche.
Dringlichkeit
Gefährlichkeit
Verlauf
Die Verletzung tritt beim Hund, wie beim Menschen auch, aufgrund der notwendigen Gewalteinwirkung plötzlich auf. Vielfach stoppen Hunde, die gerade noch gerannt oder herumgetollt sind, ihren Lauf abrupt ab und zeigen starke Schmerzäußerungen, die sich vor allem in Lahmen und zitternden Gliedmaßen äußern. Die betroffene Gliedmaße kann unter Umständen auch schlaff herabhängen. Die Funktion ist immer verloren, was sich auch in einer totalen Bewegungsunfähigkeit äußern kann. Neben der Lahmheit schwillt die betroffene Region an und ist schmerzempfindlich. In manchen seltenen Fällen kann es zu Knirschgeräuschen oder mit dem Auge erkennbaren Formveränderungen kommen. Bei einer Fraktur können auch immer benachbartes Gewebe, Sehnen, Bänder, Muskeln, Gefäße, Nerven etc. beschädigt und verletzt werden. Es kann zu Blutergüssen, Blutungen, Zusammenbrüchen, Schockzuständen oder Bewusstlosigkeit kommen. Offene Frakturen sind immer als schwerwiegender zu beurteilen, da das schützende Gewebe verletzt ist und Infektionen auftreten können.
Ursache
Wie bei der Distorsion (Verstauchung) erfolgt der Knochenbruch durch eine, auf die Knochen einwirkende Gewalt von außen, die Folge eines Unfalls, Folge von Schlägen, Bissen, Verdrehungen, Verbiegungen, etc. sein kann. Ist die Energie der einwirkenden Gewalt größer als die Elastizität der Knochen, brechen diese. Knochen älterer Tiere sind weniger elastisch als die von Jungtieren und brechen eher.
Therapie
Zur Diagnose werden Röntgenaufnahmen herangezogen, anhand derer man die Form des Bruches und die erforderlichen therapeutischen Schritte erkennen kann. Knochen wachsen nach, die Bruchstellen verschließen sich. Ziel jeder Therapie ist, die ursprüngliche Knochenform und Gliedmaßenfunktion wiederherzustellen. Dazu muss die betroffene Gliedmaße allerdings komplett ruhig gestellt, gut durchblutet und in sich stabil sein. Je nach Schweregrad der Fraktur werden operative oder konservative Maßnahmen angewandt. Konservative Methoden nutzen verschiedenartige Verbände (z.B. Gipsverband oder Robert-Jones-Verband) und Schienen, die eine Ruhigstellung der Knochen und umgebenden Weichteile bis zur Heilung ermöglichen. Orthopädische Operationen dienen primär dem Ziel, die Knochen in sich stabil zu machen, sodass die betroffene Gliedmaße schon während des Heilungsprozesses wieder eingesetzt werden kann. Dazu werden je nach Anforderung verschiedene Implantate wie Gurte, Pins, Schrauben oder Platten sowie Methoden der externen Fixierung genutzt. Bei gutem Verlauf benötigt der Knochenbruch sechs bis acht Wochen bis zur Heilung. Daneben werden immer Medikamente eingesetzt, die schmerzstillend aber auch entzündungshemmend wirken können.
Notfallmaßnahmen
Bei einem Knochenbruch sollten Sie schnellst möglich einen Tierarzt aufsuchen, da schon „harmlosere“ Brüche mit großen Schmerzen für das Tier verbunden sind. Achten Sie bitte immer auf die ausgewogene Ernährung Ihres Hundes. Von einer reinen Fleischfütterung sollte abgesehen werden, da die Knochen unter Umständen porös werden können. Zeigt Ihr Hund die Symptome eines Knochenbruches der Gliedmaßen, sollten Sie wie im Hinweis der nachfolgenden Ratschlagsrubrik vorgehen.