Beschreibung

Der Kreuzbandriss ist einer der häufigsten Verletzungen am Knie des Hundes und beschreibt den Riss des Bandes zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen, das der Stabilisation des Knies dient.

Dringlichkeit

Dringlichkeitsstufe 3

Gefährlichkeit

Gefährlichkeitsstufe 3

Verlauf

Im Normalzustand verhindert das Kreuzband, dass das Schienbein gegenüber dem Oberschenkelknochen nach vorne wegrutscht. Reißt das Band, ist diese Funktion nicht mehr gegeben und das Knie wird in sich instabil. Das Tier empfindet bei jedem Schritt Schmerzen. Um diese Schmerzen zu vermeiden, entlastet der Hund das betroffene Bein bei leicht gebeugtem Kniegelenk und lahmt.

Ursache

Das Kreuzband kann durch einen Unfall reißen, bei dem der Hund bspw. mit den Hinterläufen im Sprung an einem Objekt hängen bleibt. In solchen Fällen ist die Ursache eindeutig. Das Kreuzband kann jedoch auch ohne ersichtliche Ursache einreißen, was oft bei älteren Tieren auftritt. In diesen Fällen ist die Ursache unklar, man geht allerdings von einer Vorschädigung des Bandes aus, die es brüchig werden ließ, so dass eine minimale Belastung den Riss herbeiführte. Oftmals reißt dann auch das Band des anderen Knies in naher Zukunft, was die Annahme bestärkt. Vor allem übergewichtige und sich wenig bewegende Hunde sind gefährdet.

Therapie

Der Tierarzt diagnostiziert den Kreuzbandriss mittels eines speziellen Tests (Schubladenphänomen). Dabei wird getestet, ob sich das Schienbein gegenüber dem Oberschenkel nach vorne verschieben lässt. Gelingt dies, ist der Riss diagnostiziert. Röntgenaufnahmen können ebenso bei der Diagnose helfen. Die Behandlung eines Kreuzbandrisses muss nicht immer operativ erfolgen. Bei kleinen, leichten Hunden kann eine sechs- bis achtwöchige Ruhigstellung des Knies eine Stabilisierung bewirken. Das Tier ist danach schmerzfrei und lahmt nicht mehr. Eine Heilung des Risses erfolgt in diesem Falle nicht. Bringt die Ruhigstellung keine Besserung, muss es zu einer Operation kommen. Schwerere Hunde (> 15 kg) sollten immer operiert werden, da das Knie sich nicht von alleine stabilisieren kann. Zudem können bei Nichtbehandlung Arthrosen auftreten, die das Gelenk dauerhaft schädigen. Sowohl das Lahmen des Hundes als auch die Ruhigstellung zur Stabilisation des Knies können negative Folgen haben. Muskelschwund, Muskelverspannungen und Fehlbelastungen sind vorstellbar, was sich auch nachteilig auf die Gelenke auswirken kann.

Notfallmaßnahmen

Ein Kreuzbandriss ist kein Notfall und erfordert in der Regel keinen umgehenden Besuch beim Tierarzt. Vereinbaren Sie bei nächster Gelegenheit einen Termin. Zeigt der Hund starke Schmerzen oder behindert ihn das Lahmen sehr, dann sollte der Tierarzt dringender aufgesucht werden. Das Risiko für den Hund, einen Kreuzbandriss zu erleiden, der keiner Verletzung entspringt, lässt sich reduzieren. Die Erfahrung zeigt, dass schlanke, aktive Tiere weniger häufig von Kreuzbandrissen betroffen sind, als es übergewichtige, inaktive Hunde sind. Bewegung und eine gute, ausgewogene Ernährung bieten sich in diesem Sinne an.

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