Beschreibung

Die Sarkoptes Räude, auch Krätze genannt, ist der parasitäre Befall der Haut durch die Grabmilbe Sarkoptes scabiei. Sie ist hochgradig ansteckend und kann auch den Menschen befallen.

Dringlichkeit

Dringlichkeitsstufe 3

Gefährlichkeit

Gefährlichkeitsstufe 4

Verlauf

Die weiblichen Milben bohren „Tunnel“ in die Haut und legen dort ihre Eier ab. Diese wiederum entwickeln sich innerhalb von etwa drei Wochen über mehreren Stufen zu ausgewachsenen Milben, womit die Symptome einsetzen. Aufgrund der längeren Inkubationszeit lässt sich die Infektionsquelle oftmals schwer ermitteln. Typischerweise werden zuerst die Ohren, die Augenbögen und Gliedmaßen (insbesondere Ellbogen), später der Kopf und Bauch befallen. Von dort aus breitet sich der Befall dann meist über den ganzen Körper aus. Das maßgebliche Symptom der Erkrankung ist der unstillbare Juckreiz, der permanent vorhanden ist. Im Verlaufe der Erkrankung dünnt das Fell aus und die Haut erscheint krustig und verdickt. Es können sich bakterielle, eitrige Entzündungen der Haut als Komplikationen entwickeln. Das Allgemeinbefinden von stark betroffenen Patienten ist unter Umständen stark gestört, was sich in Ungehorsam oder Aggressivität zeigen kann.

Ursache

Die Infektion geschieht durch direkten Kontakt mit einem befallenen Tier oder Tierkörper (z.B. ein toter Fuchs im Wald). Sie kann aber auch durch indirekten Kontakt (bspw. über Liegeplätze, Decken oder Fellpflegeutensilien) erfolgen, da die Milben außerhalb ihres Wirtes für etwa drei Wochen überleben können. Sowohl Hunde und Katzen, als auch Rinder, Marder und Füchse können Träger der Parasiten sein, wobei Grabmilben Hunde bevorzugen. Die winzigen, mit dem bloßen Auge schwer zu erkennenden Milben leben auf der Haut oder in den oberen Hautschichten ihres Wirtes.

Therapie

Der Nachweis der Grabmilbe gestaltet sich als schwierig. Es existieren mehrere Ansätze, die allesamt selbst bei Befall nicht zu einem Nachweis führen müssen. Meistens wird ein tiefes Hautgeschapsel (Entnahmetechnik einer Probe oberer oder unterer Hautschichten) der betroffenen Körperregionen entnommen und unter dem Mikroskop nach den Parasiten abgesucht. Da die Milben sich allerdings tief in die Haut bohren, kann das Hautgeschapsel manchmal auch bei einem Befall frei von Parasiten sein. Bei der Behandlung sind eventuell Tiere, die mit dem Patient in Kontakt stehen, ebenso zu therapieren. Die Milben lassen sich mit entsprechenden Medikamenten bzw. Waschlotionen bekämpfen. Liegen sekundäre Hautentzündungen vor, müssen auch Antibiotika eingesetzt werden.

Notfallmaßnahmen

Eine prophylaktische Milbenbehandlung wird in der Regel nicht durchgeführt. Hautkrankheiten sind in der Regel keine klinischen Notfälle. Bei Auftreten der zuvor genannten Symptome reicht es aus, wenn Sie beim Tierarzt anrufen und einen Termin für den kommenden Tag vereinbaren. Sind die Sprechstundenzeiten verstrichen, dann können Sie auch am nächsten Morgen anrufen, die Situation schildern und einen Termin vereinbaren. In der Zwischenzeit sollten Sie versuchen, ein Kratzen des Tieres an den betroffenen Stellen zu verhindern, da sonst sekundär verursachte Erkrankungen entstehen könnten. Dazu können Sie behelfsweise einen Halskragen basteln oder dem Tier ein T-Shirt überstreifen. Der Patient sollte umgehend von anderen Hunden und Katzen getrennt werden, auch bei Ihnen zu Hause wenn Sie mehrere Tiere halten. Kündigen Sie Ihren Besuch in der Tierarztpraxis am besten an, sodass dort Vorbereitungen getroffen werden können, die eine Ansteckung anderer Tiere verhindern. Lebt in Ihrem Haushalt mehr als ein Haustier (Hund oder Katze), dann sollten immer alle Tiere behandelt werden, selbst dann, wenn keine Symptome auftreten.

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