Beschreibung

Die Scheinträchtigkeit ist eine hormonell bedingte Verhaltensänderung der Hündin. Die Hündin zeigt neben typischen Mutterverhaltensweisen auch körperliche Veränderungen, die auf Nachwuchs hindeuten, obwohl sie nicht gedeckt wurde.

Dringlichkeit

Dringlichkeitsstufe 3

Gefährlichkeit

Gefährlichkeitsstufe 2

Verlauf

Etwa ein bis drei Monate nach der Läufigkeit kann bei der Hündin eine Scheinträchtigkeit auftreten, da sich ihr Hormonspiegel geändert hat. Die Hündin fühlt sich als trächtig und zeigt starke Muttergefühle. Typische Verhaltensweisen setzen ein, wenn die Hündin bei erfolgter Deckung normalerweise werfen würde (etwa 9 Wochen nach der Läufigkeit). Dazu gehören das Ansammeln von Spielsachen oder Stofftieren, die als Ersatz für die ausbleibenden Kinder dienen und bemuttert und beschützt werden. Typisch ist auch das Bauen von Nestern (bspw. in Bettdecken), um dem Nachwuchs ein Heim zu bieten. Generell verhält sich die Hündin eher aggressiv und unruhig und zeigt vielfach verminderten Appetit. Die Symptomatik wird durch körperliche Veränderungen ergänzt. Die Milchdrüsen schwellen an und sind oftmals schmerzhaft. Sie produziert Milch, die häufig abgesondert wird. Es kann sogar zu einem Anschwellen des Bauches kommen. Zudem leckt die Hündin verstärkt ihren Genitalbereich um die Milchproduktion anzuregen. Die Hündin ist in diesen zwei bis vier Wochen physisch und psychisch beeinträchtigt.

Ursache

Die Scheinträchtigkeit liegt in dem veränderten Hormonspiegel der Hündin in der Läufigkeit begründet. Die "Erkrankung" ist ein weitergegebenes Überbleibsel der Wölfe, den Vorfahren der Hunde. In einem Wolfsrudel wirft immer nur die Leitwölfin, die aber gleichzeitig Jagdaufgaben inne hatte. Durch die Scheinträchtigkeit konnten nicht trächtige Wölfinnen des Rudels beim Säugen des Nachwuchses mithelfen und dessen Überleben sichern.

Therapie

Grundsätzlich bietet sich ein hormonfreier Hemmer (Tabletten oder Tropfen) an, der die Ausschüttung des Hormons, das für die körperlichen Symptome und Verhaltensänderung verantwortlich ist, unterbindet.

Notfallmaßnahmen

Äußern sich die Symptome der Scheinträchtigkeit bei Ihrer Hündin in Symptomen wie der Aggressivität, dann sollten Sie bei nächster Gelegenheit einen Tierarzt aufsuchen. Bitte versuchen Sie nicht, die Verhaltensänderung zu unterbinden, indem Sie der Hündin ihre Ersatzbabies wegnehmen, da Sie dabei mit aggressiven Reaktionen rechnen müssen und die Unruhe des Tieres erhöhen. Als kritisch ist auch das Kühlen der Milchleite (kühlende Salben oder kalte Umschläge) zu beurteilen. Zudem sollte die Milchleiste nicht ausgemolken werden und die Hündin davon abgehalten werden, es selbst zu tun. Dazu bietet sich das Tragen eines Halskragens oder das Anlegen eines kleinen T-Shirts an, wenn dies die Hündin zulässt. Unternehmen Sie längere Spaziergänge mit Ihrem Tier oder sorgen Sie für eine abwechslungsreiche Beschäftigung. Das kann sich vorteilhaft auf die Verhaltensstörung auswirken.

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